Welpentest - Ridgebackstudie
 
Im Januar 2003 trat eine junge Tierärztin an mich heran, sie schrieb gerade am Institut für Verhaltenslehre ihre Doktorarbeit. Im Rahmen dieser  wollte sie ein Rasseportrait des Rhodesian-Ridgeback erstellen. Dafür müsse sie einen eigens entwickelten Welpentest durchführen, so im Alter zwischen 7 und 8 Wochen. Sie bat mich, meinen am 21.12.02 geborenen D-Wurf für ihre Studie zur Verfügung zu stellen (aus diesem Wurf stammt auch Dimbal).

Nach einigen Rückfragen habe ich mich bereit erklärt, meine Welpen an dieser Studie teilnehmen zu lassen. Das Ergebnis lesen Sie bitte hier im Anschluß.

 

Beurteilung des Wurfs Nr.2 / Hausmann

 

Die am 21.12.02 geborenen Welpen wurden im Alter von 8 Wochen am 13.2.03 einem Welpentest unterzogen. In diesem wurden Reaktionen auf  Isolation in fremder Umgebung, fremde Person, unbekannte Gegenstände und Geräusche untersucht, sowie evt. Anzeichen für Dominanzverhalten und der Beutetrieb eingeschätzt.

Die Welpen im Zwinger Basuto Malawi machten auf mich einen durchweg gut sozialisierten und selbstsicheren Eindruck, zeigten sich menschenfreundlich, offen und interessiert. Im Test zeigten sich bei keinem der Welpen Anzeichen für problematisches Verhalten. Die Mutterhündin begegnete mir als fremder Person ebenfalls sehr freundlich und ausgeglichen.

 

Wörthsee, den 14.5.2005                                          Katja Ruess

 

Der lange Weg vom Welpen zur/m Zuchthündin oder -Rüden

Neben der artgerechten Haltung, optimalen Pflege, dem Gewöhnen an alle Umwelteinflüsse in unserer dicht besiedelten Gesellschaft sollte jeder Hund, ob er nur ein Familienhund ist oder man die Absicht hat, zu züchten, die Anforderungen erfüllen, die ihm in der Begleithundeprüfung abverlangt werden. Das ist ein langer Weg.

Die erste Klippe im anatomischen Sinne ist überwunden, wenn der Hund im Alter von ca. sechs  Monaten nach dem Zahnwechsel ein vollzahniges Gebiss hat. Leider kommt es immer wieder mal vor, dass trotz korrektem Scherengebiß der Eltern es bei einem Welpen nicht so ist. Im Alter von mindestens 12 Monaten  wird durch sieben Röntgenaufnahmen geprüft, ob die Hüften, die Schultern und Ellenbogen gesund sind. Der Röntgentierarzt kann schon eine erste Auskunft bezw. einen Befund erstellen. Verbindlich ist das Urteil eines Obergutachters der tiermedizinischen Fakultät einer Universität. Der Röntgenarzt erstellt einen Zahnstatus und entnimmt Blut für eine DNA-Analyse.

Als nächstes kommt die Ochsentour der Ausstellungen – auch Zuchtschauen genannt - , die vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. veranstaltet werden. Hier wird ausschließlich das Exterieur nach dem Standard bewertet. Hat der Hund auf drei  Veranstaltungen dieser Art einmal in der Jungendklasse und zweimal in der Offenen Klasse unter zwei verschiedenen Richtern  mindestens die Note „sehr gut“ erhalten kann ich endlich meinen Hund zu einer Körung anmelden. Die Körungen werden von den RR-Zuchtvereinen angeboten.

Was heißt Körung? Aus dem Französischen kam das Wort einst zu uns: “Coeur“, Das Herz. Erkoren wurde damit der Galan oder die Geliebte, gekört werden aber genau so edle Tiere für die Zucht von Schafen und Pferden, ausgesucht für die Erhaltung der Rasse, so auch in der Hundezucht. Ganz einfach zu Deutsch: Zuchtzulassungsprüfung (ZZP).

Die ZZP muss von einem anerkannten VDH-Richter durchgeführt  bezw. abgenommen werden. Außer der Exterieur-Prüfung, die hier unabhängig von den vorausgegangenen Ausstellungen  nochmal erfolgen muss, ist ein wesentlicher Bestandteil der ZZP die Wesensbeurteilung. Ein paar Kriterien sind Selbstsicherheit, Temperament, Schusstest sowie der Gesamteindruck. Ein Hund muss sich unbefangen und selbstsicher in allen Situationen unseres Lebens in Begleitung seines „Rudelführers“ verhalten und bewegen. Er darf in keiner Situation Scheu oder Aggressivität zeigen. Bis der Hund 18 Monate alt ist – vorher kann er nicht zur Körung angemeldet werden -  sollte sein Rudelführer genügend Zeit gehabt haben, alle Unbilden des täglichen Lebens mit seinem Hund als ganz „normal“ erlebt zu haben.

Ein Jäger nimmt seinen Hund häufig mit ins Revier, wo dann und wann auch mal ein Schuss abgegeben wird. Es wird also für ihn „normal“, wenn es mal knallt. Ich bin kein Jäger und habe auch sonst kein „Schiesseisen“, so dass ich diese Begebenheit nicht üben kann. Mit „Dimbal“ habe ich mal einen Besuch in einem Schießstand gemacht. Lesen Sie den nachstehenden Zeitungsartikel. Ich war natürlich hoch zufrieden über meine selbstsichere und ausgeglichene Hündin.


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Soviel zum Procedere einer Körung was den Hund angeht. Ich als Züchter muss mich natürlich auch qualifizieren. Einen genehmigten Zwingernamen und geeignete Räumlichkeiten für die Geburt. Später auch Auslauf im Freien für die artgerechte  Aufzucht der Welpen. Ein Deckrüdenbesitzer ist natürlich auch Züchter, braucht jedoch nicht die Möglichkeiten für die Geburt und Aufzucht von Welpen. Das 1 x 1 der Hundezucht sollte auch ein Rüdenbesitzer kennen, denn die Nachkommenzahl eines Rüden kann wesentlich höher sein als die einer Hündin. Somit ist der Rüdenbesitzer nicht unerheblich an der Zucht beteiligt. Der Halter eines Rüden muss also vor einer Körung seines Hundes Zuchtseminare nachweisen.

Am 18.09.04 hat „Dimbal“, eine Tochter von „Candy“ (Candle Light) ihre ZZP ohne Einschränkung bestanden. Der VDH-Richter war Herr B. Seibel. „Dimbal“ bekommt Ende Juli 05 ihren 1. Wurf. Er ist in meinem Zwinger die vierte Generation. (Siehe nachfolgenden Bericht „Die vierte Generation ……….)

Der Weg vom Welpen zum Zuchthund ist sehr zeitaufwendig und von der Kostenseite her nicht ganz billig. Es gehört schon eine große Portion Idealismus dazu. Wenn eine Hunderasse sich großer Beliebtheit erfreut tun sich leider auch so genannte „Geschäftemacher“ auf. Sie suchen den Weg des geringsten Widerstandes und vermehren Hunde ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn Sie sich einen Rhodesian-Ridgeback anschaffen wollen, suchen Sie sich den Züchter Ihres Vertrauens.

 

Die vierte Generation im Zwinger „von Basuto-Malawi“ ist im Werden.

 Am 27. Mai 2005 ist Dimbal „von Basuto-Malawi“ mit dem Rüden N’Gai Zamu of Ginba’s Hero erfolgreich verpaart worden. Ich hoffe auf eine gesunde Trächtigkeit und erwarte um den 28. Juli 2005 ihren ersten Wurf.

Dimbal ist eine hoffnungsvolle Nachwuchshündin, geb. am 21.12.02. Hier eine Bewertung von Frau U. Ralfe, RSA., auf der IRA (CACIB) am 28.03.04 in Berlin in der Jugendklasse. Wertnote: Vorzüglich 2

Beurteilung:
Eine sehr gute Hündin von korrektem Typ und sehr gutem Körperaufbau, sie ist fest im Wesen, zutraulich und freundlich, besonders raumgreifende Gänge, vorne dreht sie etwas die Pfoten ein, korrekter Ridge und komplette Schere.

Auf der IRZ am 24./25. April 2004 in Lingen/Ems wurde Dimbal von Frau Gisa Schicker gerichtet und erhielt in der Offenen Klasse die Wertnote:  Vorzüglich 2  und wurde für eine „Reserve-Anwartschaft“ auf den Titel „Deutscher Champion (VDH)“ in Vorschlag gebracht.

Beurteilung:
Korrekte Größe, sehr temperamentvoll, Kopf zum Körper passend, Fang etwas spitz zulaufend (etwas flacher Unterkiefer) kräftiger Hals. Rücken, Ridge und Rutensitz in Ordnung. Gerade Vorderläufe, Brust nicht ganz bis Elle reichend, korrekte Winkelungen, raumgreifende, flotte Bewegung.

Bei der Präsentation auf der ESZ am 08. Mai 2004 in Dortmund erhielt Dimbal in der Offenen Klasse die Wertnote: Vorzüglich. Der Name des Richters ist Mr. M. Sosne (USA).

Beurteilung:
Der Bewertungsbogen ist handschriftlich verfasst und für mich sehr unleserlich. Daher konnte ich ihn auch nicht übersetzen. Mit einem *Klick* können Sie ihn aufrufen. Vielleicht gelingt es Ihnen ja?

Beurteilung von Herrn Jan Coppens auf der IZL am 11.09.04 in Leipzig in der Offenen Klasse: Wertnote: Vorzüglich 2, Reserve-Anwartschaft auf den Titel „Deutscher Champion (VDH)“

Beurteilung:

21 Monate alte, substanzvolle, weizenfarbene Hündin, kräftig und harmonisch aufgebaut, sehr guter, ausdrucksvoller Kopf, gutes Ohr, schöne, dunkele Augen, Scherengebiß und kräftiger Fang. Starke Front, gerade Läufe, gut gewinkelt vorn und hinten, guter Ridge, korrektes Gangwerk. Braucht noch viel Ringerfahrung.

Des Weiteren von Herrn Walter Schicker auf der IZH am 07.11.04 in der Zwischenklasse: Wertnote: Vorzüglich 1, und wurde für eine „Anwartschaft“ auf den Titel „Deutscher Champion (VDH)“ in Vorschlag gebracht.

Beurteilung

Kräftige Hündin mit ausdrucksvollem Kopf, Scherengebiß, eher runde, dunkele Augen, flacher Schädel, muskulöser Hals, strammes Gebäude, kräftige Laufknochen, mäßige Kniewinkelung, weizenfarbene Behaarung, Ohrenstand in Ordnung, hinten leicht engtrittig.

Dimbal hat eine Widerristhöhe von 64 cm und wiegt 37 kg.

Hier ein paar Bilder von Dimbal. 

   

 

 

Die vierte Generation im Zwinger "von Basuto-Malawi" ist heute geboren!

Heute, am 27. Juli 2005, hat Dimbal von Basuto-Malawi ihren ersten Wurf geboren.  In der Zeit von 9.26 Uhr bis 13.55 Uhr hat sie  10 Welpen geworfen. Das Durchschnittsgewicht der Welpen, es sind fünf Rüden und fünf Hündinnen,  beträgt 546 g. Sie sind also alle groß und kräftig und bedürfen für ihre Ernährung keine menschliche Unterstützung. Wie man auf dem ersten Foto sehen kann, suchen die Welpen nicht ständig die wärmende und sättigende Milchquelle der Mutter. Die Muttermilch ist ausreichend und die Umgebungstempratur angemessen, so daß die Welpen entspannt in der frisch gesäuberten Wurfkiste ihre ersten Lebensstunden genießen können. Die Welpen sind hier 4 1/2 Stunden alt.

    

Nachstehend können Sie sehen, wie die vom VDH ausgestellte Ahnentafel aussehen wird. Die Welpen werden im Alter von neun Wochen mehrfach entwurmt mit allen erforderlichen Impfungen und mit einem Chip versehen abgegeben. *Klick* für die Ahnentafel.

 

Beste Hündin

Beim Surfen im Internet habe ich eine interessante Entdeckung gemacht. Auf der Homepage des Club E.L.S.A. unter Clubschau Bad Wildungen am 31.07.05 fand ich bei den Ergebnissen dieser Ausstellung, daß eine Halbschwester von meinen am 27.07.05 geborenen Welpen beste Hündin geworden ist. Sie haben den selben Vater N'Gai Zamu of Ginba's Hero. Wie man sieht, auch eine gelungene Verpaarung mit einer Hündin aus einem österreichischen Zwinger www.mavunguelas.at. Bleibt zu hoffen, daß Dimbal's Nachkommen vom selben Vater auch so vielversprechend werden. Der Grundstein ist gelegt.

 

Besichtigung der Welpen

Die potentiellen Käufer meiner Welpen werden sich erinnern oder es erleben, daß sie die Hunde erst ab einem bestimmten Alter "besichtigen" dürfen. Das hat zwei Gründe. Zum einen müssen die Welpen mindestens 5 Wochen alt sein, um sie wirklich als kleine Hunde erkennen zu können und man sich eine Vorstellung machen kann, was mal daraus wird. Hunde sind Nesthocker und nach der Geburt ohne die Führsorge der Mutterhündin gar nicht lebensfähig. Auch sind sie noch gar nicht richtig "fertig". Sie können ja weder laufen, noch hören oder sehen. Diese Fähigkeiten kommen erst nach und nach, bis sie im Alter von 9 Wochen richtige, tolpatschige Hunde sind.

Der zweite, viel wichtigere Grund zur Wahrung von Distanz zu nicht zum Haushalt gehörender Personen und Tiere ist die Parvovirose. Diese fast immer tödlich verlaufende Viruserkrankung schwebt wie ein Damoklesschwert über jeder Hundezuchtstätte. Lesen dazu den Artikel aus der HAZ v. 26.08.05 und den danach folgenden Artikel aus einer Fachzeitschrift zu diesem Thema. Sie werden nun verstehen, daß ich Besucher so spät wie möglich zu meinen Welpen lasse. 

Parvovirose

Praktisch über Nacht verbreitete zu Beginn der 80er Jahre eine für Hunde tödliche Virusinfektion Angst und Schrecken bei Hundebesitzern: Parvovirose. Parvoviren, die Erreger dieser Krankheit, werden von betroffenen Hunden millionenfach über einen längeren Zeitraum mit dem Kot ausgeschieden. Virushaltiger Kot ist also die Hauptursache für eine Ansteckung. Besonders gravierend ist dabei das Problem, dass die Erreger sehr langlebig sind. Noch Jahre später können sie eine Erkrankung hervorrufen. Praktisch jedes „Hundehäufchen“ stellt eine potentielle Gefahr dar. Sei es, dass Ihr Hund beim Ausgang daran schnuppert, oder dass Sie selbst das Virus, z. B. an den Schuhen haftend, mit nach Hause bringen.

Die Erkrankung beginnt zunächst mit Fieber und Mattigkeit. Bald darauf stellt sich Erbrechen und schwerer, meist blutiger Durchfall ein. Bei sehr jungen Welpen kann die Infektion zum akuten Herztod führen, ohne daß die Welpen vorher Krankheitssymptome gezeigt haben. Erkrankte Hunde müssen umgehend in tierärztliche Intensivbehandlung. Da gegen das Virus selbst Medikamente unwirksam sind, kommt es trotz intensiver Behandlung vor allem bei jüngeren Hunden häufig zum tödlichen Verlauf. Bei Hunden, die die Erkrankung überleben, können dauerhafte Herzschäden mit entsprechend eingeschränkter Leistungsfähigkeit zurückbleiben.

Die Parvovirose wird gelegentlich auch als „Katzenseuche der Hunde“ bezeichnet. Eine Ansteckung durch Katzen ist jedoch ausgeschlossen. Dagegen können Hunde in seltenen Fällen als Ansteckungsquelle für Katzen fungieren.

Neue Untersuchungsergebnisse von Prof. Truyen (Ludwig-Maximillian Universität München) haben gezeigt, dass die zweimalige Impfung gegen Parvovirose in vielen Fällen nicht ausreicht, um Hunde sicher vor Parvovirose zu schützen. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie rät Prof. Truyen daher zu einer frühen Parvoimpfung ab der 6. Woche und zu einer Nachimpfung in der 15. - 16. Lebenswoche. 

 

Fortsetzung der Bilder unter: Bilder von Dimbals Wurf (Juli 2005) (*klick*)