Ein Brief der Besitzerin von
Etana VON BASUTO-MALAWI [Hündin] VDH 04/1093819 * 09. Mai 2004
JOHOKWE Kofie x Candle Light VON BASUTO-MALAWI
Wir haben erst letzte Woche von dem schrecklichen Unfall von Candy gelesen und wir sind sehr traurig darüber. Es ist wohl der Albtraum eines jeden Hundebesitzers. Und so lange wir Hunde haben, habe ich schon Angst, dass so etwas mal passiert. Aber es kann passieren. Trotz allem sind wir jedoch sehr stolz darauf, dass - zu einem gewissen Teil - Candy mit Sicherheit viele Erbanlagen an unsere Etana weitergegeben hat.
Aus Etana ist mittlerweile ein toller Begleiter geworden. Sie hat genau so ein hübsches Gesicht wie ihre Mutter und sieht ihr, wie wir finden, auch sonst sehr ähnlich. Von ihrem Charakter her ist sie einfach spitze. Während andere sich raufen und anknurren, interessiert sie das überhaupt nicht. Sie ist sehr bedacht in allem und gegenüber Fremdem immer skeptisch und vorsichtig. Aber immer sicher und ohne Angst. Was andere mühsam versuchen anzuerziehen, ist ihr wohl in die Wiege gelegt worden. Sie würde nie von einem Fremden ein Leckerchen annehmen. Wenn jemand es absolut möchte, nimmt sie es eben mal und spuckt es sofort wieder aus, damit sie ihre Ruhe hat. Nehme ich es aus der gleichen Tasche, nimmt sie es sofort. So ein bisschen Skepsis kann nicht schaden. Gerade letzte Woche haben Kinder ein Stückchen Wurst über unseren Zaun geworfen. Während sie es verächtlich liegen gelassen hat, hat es unser Dalmatiner natürlich gleich verschlungen. Ihr unproblematisches Verhalten gegenüber fast allen Hunden macht unsere gemeinsamen Spaziergänge zu einem Erlebnis. Während sich unser Dalmatinerrüde - mittlerweile 10 Jahre alt und hin und wieder von Arthritis geplagt - immer noch auf jeden Rüden draufstürzen möchte, muss ich auf ihn immer ein besonderes Auge haben. Beide lieben unsere täglichen langen Spaziergänge abgöttisch. Viel mehr noch als Radfahren. Etana meint wohl, sie braucht es nicht unbedingt. Viel lieber ist es beiden, wenn wir immer wieder neue Wege irgendwo im Feld aufsuchen - was vorher natürlich mit einer Autofahrt verbunden ist - und es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Auch Etanas Jagdeifer hält sich - bis jetzt Gott sei Dank nur ein Mal, als sie einen kleinen Hasen in Angst und Schrecken versetzt hat - in Grenzen.
Viele Mitglieder in unserem Hundeverein waren skeptisch, als wir uns - ihrer Meinung nach - einen "Kampfhund" geholt haben. Etana hat sie komplett von dem Gegenteil überzeugt. Mit ihrem lieben Wesen wird sie von allen mit Streicheleinheiten und Geknuddel überschüttet, was sie sich auch gefallen lässt. Vorausgesetzt, sie kennt sie. Ansonsten gibt es für sie nur "ihre" Familie, "ihr" Grundstück und "ihr" Auto. Alles was sie liebt, verteidigt sich energisch gegen alles Fremde. Solange, bis wir sagen, dass es OK ist.
Mittlerweile haben wir noch eine Ridgebackhündin auf dem Hundeplatz. Sie ist Etanas liebste Spielgefährtin. Während Etana mit ihren 35 Kilo eher zu den zierlicheren Hunden ihrer Rasse gehört, ist ihre Freundin Elsa ein richtiger Brecher. Sie sieht vom ganzen Knochenbau aus wie ein Rüde mit ihren 41 Kilo und hat einen sehr mächtigen Kopf. Ebenso hat sie einen sehr kurzen Ridge und ganz viel weiss an den Pfoten am Bauch und an der Brust und viele schwarze Haare im eigentlich gar nicht so ridgebackfarbenen Fell. Für mich nicht so das Bild dieser Rasse, aber auch eine ganz liebe Hündin.
Ich habe mich, bevor Etana zu uns kam, 4 Jahre lang mit dieser Rasse beschäftigt, wo ich vorher gar nicht wusste, dass es sie gibt. Erst bei unserem Schildkrötenzüchter habe ich zwei Ridgebacks gesehen und hatte irgendwie im Gefühl, dass dieser Hund "mein" Hund ist. Ich habe mich belesen und Bücher gewälzt, weil mein Lebensgefährte etwas skeptisch war, als irgendwo der Begriff "Kampfhund" auftauchte. Er selbst kann heute darüber nur den Kopf schütteln und liebt unsere Hündin sehr. Etana ist unsere erste Hündin, vorher hatten wir nur Rüden. Glücklicherweise war unser Dalmatiner der Grund dafür, dass nie eine Rüde neben ihm hätte leben können. Wir hätten viel verpasst!
Du liebe Zeit, jetzt habe ich aber jede Menge Lesestoff für Sie, ich hoffe, es langweilt Sie nicht allzu sehr. Das Gleiche hören Sie bestimmt von anderen jetzigen Besitzern Ihrer Hunde auch. Alles in allem weiss ich, dass es für uns nur noch eine Rasse gibt, den Rhodesian Ridgeback! Und irgendwann - wenn auch hoffentlich erst in einigen Jahren, denn auch er ist ein toller Hund, das wissen Sie als ehemaliger Dalmatinerzüchter bestimmt - kommt der Tag, wo wir von ihm Abschied nehmen müssen. Ich wünsche mir sehr, dass wir bis dahin noch die Chance haben, aus Ihrer Zucht einen Rüden zu uns zu holen und ich wünsche mir noch mehr, dass Sie ebenso das Gefühl haben zu wissen, dass auch dieser Hund bei uns gut aufgehoben ist und mit viel Liebe, Fürsorge und Bedacht von allen Mitgliedern unserer Familie versorgt wird.
Übrigens:
Unsere Reise ins Erzgebirge mit dem Hundeverein (ca. 20
Personen und 12 Hunde) letztes Jahr war der absolute Knaller. Es herrschte solch eine Harmonie zwischen den Vier- und Zweibeinern,
dass wir das Ganze im Oktober dieses Jahres für die Zeit von einer
Woche wiederholen.
Ganz viele herzliche Grüße
und weiterhin alles Gute Ihnen und Ihren Hunden sowie Ihrem
Erfolg bei der Zucht
Anmerkung von mir:
Der mit in der Familie lebende Dalmatiner-Rüde ist kastriert und trotzdem aggressiv anderen Rüden gegenüber. Soviel zum Thema „Kastration“.